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Münzenfelder Hof – Wurmberg Lehrgang Bodenarbeit Leitung
Karin Rauscher IPZV-Trainerin C Zwei Reiter, zwei Wallache, sechs Reiterinnen, sechs Stuten ein Kaleidoskop an kommunikativen Problemstellungen, die nach Lösungen riefen. Vertrauen, Respekt, Aufmerksamkeit: wie gewinnen, wie aufbauen, wie ausbauen so ließen sich die Erwartungen der Teilnehmer zu Kursbeginn zusammenfassen. Den Traum vom JOIN-UP à la Andrea Kutsch mit dem eigenen Pferd zu erleben war für manchen vielleicht die verborgene Motivation zur Teilnahme. Karin Rauscher startete ihren Lösungsweg: „Freiheitsdressur - Ausbildung durch Überzeugung“ für uns mit Einzelarbeit im Roundpen. Für alle Teilnehmer die gleiche erste Herausforderung: wie besetze ich meinen Raum und bewege mein Pferd dazu zu weichen. So viele Paare so viele Varianten brachte diese Übung, doch die zaghaften Reiter mit dominanten Pferden wie die expressiven Reiter mit sensiblen Pferden lernten eine ganz neue Beziehungsebene zu ihrem Pferd herzustellen. Unter der klar vermittelten Anleitung von Karin Rauscher erfuhren wir Teilnehmer, wie unter Berücksichtigung der Gesichtsfelder und unter Beachtung der Individualdistanz des Pferdes die eigene Körperspannung, die Stellung von Hüfte und Schulter, der Takt des eigenen Schrittes als Ausdrucksmittel seine Wirkung im Verhalten des Pferdes zeigt. Der Hüftknick einer Teilnehmerin zu ihrem am Strick stehenden Pferd hin, ihre Schonhaltung gegen ein bestehendes Rückenproblem, veranlasste ihr Pferd, sich von ihr abzuwenden; beabsichtigt war in diesem Moment jedoch die Wendung des Kopfs zu ihr. Viele solcher Details vermittelte Karin Rauscher uns Beobachtern am Rande des Roundpens. Sie veranschaulichte uns wie die individuelle Empfindlichkeit gegenüber Signalen eine fein abgestimmte Hilfengebung erfordert von energisch über verhalten bis sanft. Interessant war auch das Beobachten des jeweils übenden Paares von „oben“, ermöglicht durch die geniale Topographie der Reitanlage von Klaus Osterloh. Und was wenn aus Führen Führung werden soll ? Der zweite Schwerpunkt des Kurses von Karin Rauscher: Führen am locker durchhängenden Führstrick, Antreten und Anhalten mit dem Führstrick als Impulsgeber, d.h. eine leichte Bewegung aus dem Handgelenk begleitet von einem Vorbeugen zum Antreten oder einem Absenken der Hüften zum Anhalten, auf der Geraden, in Biegungen, im Stangenlabyrinth, in der Vorhandwendung, beim Ground Tying. Brachte am Samstag jeder Teilnehmer sein Pferd irgendwie in die Halle, so war am Sonntag bei allen eine deutliche Veränderung in Richtung Führung zu erkennen entwickelt aus der vorangegangenen Arbeit im Roundpen, bei der die Grundlagen für Vertrauen, Respekt und Aufmerksamkeit erarbeitet worden waren. Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes. Acht Reiter schlossen den Kurs am Sonntag mit der Erkenntnis ab, dass dieser Art von Bodenarbeit eine Schlüsselfunktion in der Kommunikation und Auseinandersetzung mit dem Pferd zukommt, die es nicht zu vernachlässigen gilt. Im Bewusstsein, dass das Vermittelte der Übung bedarf und mit dem Wunsch nach mehr, hoffen wir begeisterten Teilnehmer, auf eine Fortsetzung dieses Kurses noch in diesem Jahr. jks |
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